Zwölf fünfzackige Sterne auf blauem Grund – diese Flagge verwendet die EU seit 1986. Dass der EU damals tatsächlich genau zwölf Länder angehörten, war reiner Zufall. Die Sterne auf der Flagge symbolisierten nie die Gründungs- oder Mitgliedstaaten. Die Europäer*innen haben die Zwölf für ihre Flagge gewählt, weil diese Zahl Vollkommenheit, Vollständigkeit und Harmonie symbolisiert. Der Tierkreis hat zwölf Zeichen, in der griechischen Mythologie gibt es zwölf Götter und Göttinnen, das Jahr hat zwölf Monate und die Uhr hat zwölf Stunden.
Meist erfordern Bewerbungen für Jobs im EU-Ausland andere Regeln und Standards. Der Europass soll diese Sorgen nehmen, die internationale Bewerbung vereinfachen und Kandidat*innen die Möglichkeit geben, sich mit einem einheitlichen Format im europäischen Ausland zu bewerben. Mit ihm lassen sich alle Qualifikationen und Kompetenzen europaweit transparent und verständlich darstellen. Er besteht aus folgenden fünf Teilen: Lebenslauf, Sprachenpass, Mobilitätsnachweis, Zeugniserläuterungen und das Diploma-Supplement.
Der Europäische Binnenmarkt funktioniert auf Basis der vier Grundfreiheiten: Freier Waren-, Dienstleistungs-, Kapital- und Personenverkehr. Der freie Personenverkehr stellt eine der größten Errungenschaften der EU dar. Unionsbürgerinnen und -bürger können überall in der EU frei reisen, leben, lernen und arbeiten. Durch das Schengener Abkommen wurden sogar die Grenzkontrollen im Schengen-Raum abgeschafft. Aktuell umfasst dieser Raum 26 EU-Länder sowie Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein.
Mit drei Gütesiegeln schützt die EU traditionelle Lebensmittel und Spezialitäten aus allen Mitgliedsländern vor Missbrauch. In Deutschland sind zur Zeit rund 100 Lebensmittel auf diese Weise geschützt, z.B. das Lübecker Marzipan, die Thüringer Rostbratwurst oder der Nürnberger Lebkuchen. Die Spreewälder Gurke trägt seit 1999 das EU-Gütesiegel „Geschützte geografische Angabe“. Dieses Siegel besagt, dass ein Produktionsschritt in der geographischen Region erfolgt sein muss. Es garantiert Verbraucher*innen, dass mindestens 70% der Gurken in einem Glas aus dem Spreewald stammen. Spreewaldbäuerinnen und -bauern schützt das Siegel vor Missbrauch der Marke durch andere Produzenten, die nicht aus dem Spreewald kommen. |
Der Rat der Europäischen Union, auch Ministerrat genannt, ist ein EU-Organ, das sich aus Minister*innen der Mitgliedsländer zusammensetzt. Je nach Thema treffen sich die Minister*innen in verschiedenen Ratsformationen. Zum Beispiel die Außenminister*innen im Rat für Auswärtige Angelegenheiten, die Finanzminister*innen im Rat für Wirtschaft und Finanzen und die Justizminister*innen im Rat für Justiz und Inneres. Nicht zu verwechseln ist dieser Ministerrat mit dem Europäischen Rat, in dem sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten regelmäßig treffen.
Am 9. Mai 1950 hielt der damalige französische Außenminister Robert Schuman in Paris eine Rede, in der er seine Vision einer neuen Art der politischen Zusammenarbeit in Europa vorstellte. Es war eine Zusammenarbeit die Kriege zwischen den europäischen Nationen unvorstellbar machte. Er wollte eine Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) schaffen, die auch als Montanunion bezeichnet wird. Dieser Vorschlag gilt als Grundstein für weitere Institutionen, die schließlich zur heutigen EU wurden. Daher wird jährlich am 9. Mai der Europatag in allen EU-Ländern gefeiert.
Das European Youth Event (EYE) ist eine Veranstaltung des Europäischen Parlaments und bringt mehrere tausend Menschen aus ganz Europa im Alter von 16 bis 30 Jahren zusammen. Das Event lädt dazu ein, an Diskussionen über aktuelle gesellschaftliche Themen teilzunehmen. Die Veranstaltung hat das Ziel, engagierte und motivierte junge Leute zusammenzubringen und zur aktiven Teilnahme an Workshops, Diskussionen und Präsentationen zur Zukunft Europas zu begeistern. Zusätzlich werden die Ergebnisse der Veranstaltung an die Mitglieder des Europäischen Parlaments weitergegeben. Das nächste EYE findet am 10. Juni 2023 in Straßburg statt.
Um die Erkennbarkeit der neuen Währung zu verbessern, hat die Europäische Blindenunion an der Entwicklung der Euro-Scheine und -Münzen mitgewirkt. Es wurden eindeutige Merkmale entwickelt, mit denen Menschen mit Sehbehinderung sicher umgehen können. Beispielsweise werden die Münzen immer größer je höher ihr Wert ist. Aber auch die Eigenschaften des Randes der Münze spielen eine große Rolle, z.B. hat die 10 Ct. Münze einen geriffelten Rand, während die 20 Ct. Münze fünf einzelne Kerben am Rand und die 1 Euro Münze einen fein geriffelten Rand mit glatten Unterbrechungen hat.
Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in der EU steigt seit vielen Jahren kontinuierlich an. Deutschland ist nach Italien das „zweitälteste“ Land mit einem Durchschnittsalter von 45,9 Jahren. Zypern ist mit einem Durchschnittsalter von 38,0 Jahren das „jüngste Land“ in der EU. Das Durchschnittsalter kann enorme Rückschlüsse auf den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsstand der Bevölkerung geben. Weltweit ist Japan mit einem Durchschnittsalter von 48,7 Jahren das „älteste Land“ und Uganda mit einem Durchschnittsalter von 15,0 Jahren das „jüngste Land“.
Durch die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Stoppt Glyphosat“ regten 2016 zahlreiche Umweltorganisationen und Einzelpersonen insbesondere eine Reform des europäischen Zulassungsverfahrens für Pestizide an. Glyphosat ist noch bis Ende 2022 in der EU zugelassen. Eine EBI bietet eine Möglichkeit, die EU mitzugestalten, indem die Europäische Kommission aufgefordert wird, neue Gesetze vorzuschlagen. Sobald eine Bürgerinitiative eine Millionen Unterschriften gesammelt hat und bestimmten Vorschriften genügt, entscheidet die Europäische Kommission, welche Maßnahmen sie ergreift.
Zu den Gründungsstaaten der EU zählen: Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg, Deutschland und die Niederlande. Nach den beiden Weltkriegen haben sich diese Länder Anfang der 1950er Jahre zusammengetan, um gemeinsam dafür einzutreten, den Frieden in Europa zu wahren. 1957 wurde mit den Römischen Verträgen die wirtschaftliche Zusammenarbeit der sechs Gründungsstaaten noch weiter vertieft und damit die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) geschaffen. Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Länder in die Gemeinschaft aufgenommen und weitere Verträge regelten die zunehmenden Aufgaben und Kompetenzen der heutigen EU.
Das Europäische Solidaritätskorps ist ein Programm der EU und eine großartige Chance für EU-Bürger*innen im Alter von 18–30 Jahren. Dabei können sich junge Leute in sozialen und gemeinnützigen Projekten in vielen Ländern der Welt engagieren. In der Regel dauert ein Einsatz zwischen zwei und zwölf Monaten. Der Einsatz kann z.B. zu einem Freiwilligendienst, Solidaritätsprojekt oder Praktikum in unterschiedlichsten Bereichen führen. Das erste Projekt führte 2016 unter dem Namen „Europäische Jugend für Norcia“ zum Wiederaufbau in ein italienisches Erdbebengebiet.
Am 1. Januar 2002 wurden in 12 EU-Mitgliedstaaten Euro-Münzen und Euro-Banknoten eingeführt. Die Banknoten sind für das gesamte Euro-Gebiet einheitlich gestaltet, anders als bei den Münzen gibt es keine sogenannte nationale Seite. Die Euro-Banknoten tragen die Unterschriften der aktuellen Präsidentin der EZB, Christin Lagarde, oder ihrer drei Vorgänger, Willem F. Duisenberg, Jean-Claude Trichet und Mario Draghi.
Aktuell haben 22 der 27 EU-Staaten einen gesetzlichen Mindestlohn. Bereits 1950 führte Frankreich als erstes Land der heutigen EU einen Mindestlohn ein. In Deutschland wurde der gesetzliche Mindestlohn 2015 eingeführt, dieser liegt gerade bei 12,00 Euro. Die Höhe des Mindestlohns spiegelt die wirtschaftliche Leistungskraft, aber auch die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten in den EU-Staaten wider. Der geringste Mindestlohn in der EU wird in Bulgarien (2,41 €) ausgezahlt, während der klare Spitzenreiter Luxemburg ist (13,80 €).
Brüssel wird auch als „Hauptstadt“ der EU bezeichnet. Neben der Europäischen Kommission haben 19 EU-Institutionen ihren Sitz in Brüssel. Diese beschäftigen rund 40 000 EU-Beamtinnen und Beamte. Sowohl die Bundesrepublik Deutschland als auch die einzelnen Bundesländer haben ihre Vertretungen bei der EU in Brüssel. Belgien hatte sich immer wieder durch seine zentrale Lage, die sprachliche Vielfalt und eine gute Verkehrsanbindung als Zentrum der EU bewährt.
1992 wurde der Vertrag von Maastricht unterzeichnet und bildete die Grundlage für die Schaffung der EU. Der Vorgänger der EU hieß Europäische Gemeinschaften (EG). Mit der Umbenennung von EG auf EU erweiterten sich die Aufgabenfelder, z.B. um die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und Umweltpolitik. Der wichtigste Beschluss war die Einführung des Euro als gemeinsame Währung in der EU. Am 1. Januar 2002 wurde der Euro zunächst in 12 Mitgliedstaaten als Bargeld eingeführt. Inzwischen kann man in 20 Mitgliedstaaten mit dem Euro bezahlen.
Das Erasmus+ Programm ist das größte Förderprogramm der EU für junge Leute. Die beliebtesten Zielländer deutscher Erasmus-Studierender sind seit vielen Jahren Spanien, Frankreich und Großbritannien. Im Jahr 2021 sind wiederum mehrere zehntausend deutsche Erasmus-Studierende ins Ausland gegangen bzw. aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen.
Freihandelsabkommen der EU dienen dazu, Handelsbeschränkungen z.B. Zölle im Verhältnis zur übrigen Welt weitgehend aufzuheben. Dabei verhandelt die Europäische Kommission mit dem Mandat ihrer 27 Mitgliedstaaten. Wichtige Freihandelsabkommen schloss die EU u.a. mit Kanada, Japan und Vietnam. Im Jahr 2017 haben die Verhandlungen mit Australien und Neuseeland über ein Freihandelsabkommen begonnen. Das Abkommen würde vor allem die Sektoren Motorenausrüstung, Maschinenbau, Chemie, Lebensmittelverarbeitung und Dienstleistungen betreffen und stärken.
Die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt sind Indien und China mit jeweils ca. 1,4 Mrd. Einwohner*innen. Der drittgrößte Einzelstaat ist, weit abgeschlagen im Vergleich zu den beiden Erstplatzierten, die USA mit 338 Mio. Einwohner*innen. Deutschland ist mit etwa 83 Mio. Einwohner*innen das bevölkerungsreichste Land der EU und belegt im internationalen Vergleich Platz 19.
Das größte spanische Volksfest „Las Fallas“ findet jährlich in Valencia vom 15. bis 19. März zu Frühlingsbeginn statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Fallas-Figuren, welche aus einem Holzgerüst und brennbarem Pappmaschee bestehen. Die Fallas kann man mit den Karnevals-Figuren im Rheinland vergleichen. Es werden ca. 800 Figuren in der Stadt verteilt, welche in der letzten Festnacht verbrannt werden. Lediglich die Gewinnerfigur wird von den Flammen verschont und ausgezeichnet. Die Verbrennung der Skulpturen geht auf eine lange Tradition zurück, nach der böse Geister vertrieben werden sollen.
In der EU ist der freie Personenverkehr seit 1993 als eine der vier Grundfreiheiten garantiert. Falls man länger als drei Monate in einem EU-Mitgliedstaat bleiben möchte z.B. als Erasmus-Student*in, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Beispielsweise muss man sich im Gastland anmelden oder einen Krankenversicherungsschutz vorweisen. Wer sich nach drei Monaten nicht angemeldet hat, muss mit einem Bußgeld rechnen. Der Reisepass muss mindestens noch drei Monate nach dem Ausreisedatum gültig sein.
Die United Nations Organization (UNO) wurde 1945 gegründet und hat mittlerweile 193 Mitgliedstaaten (Stand 2020). Die wichtigsten Ziele der UNO sind Weltfrieden und internationale Sicherheit sowie die Einhaltung der Menschenrechte. Die UNO entstand aus der Idee heraus, dass die internationalen Staaten ein erfolgreiches System benötigen, das auf universellen Regeln und Werten beruht. Die EU ist die einzige nichtstaatliche Vertragspartei der UNO, die zwar über ein besonderes Rederecht verfügt, allerdings kein Stimmrecht besitzt. Seit 2011 hat die EU einen erweiterten Beobachterstatus in der UNO-Vollversammlung, der ihr besondere Privilegien einräumt.
Die Bundesrepublik Deutschland ist umgeben von neun Nachbarstaaten: Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Österreich, Tschechien und Polen. Insgesamt haben die Grenzen von Deutschland eine Länge von etwa 3.800 Kilometern. Die längste Grenze mit 815 Kilometern teilt Deutschland mit Österreich. Die zweitlängste Grenze mit 811 Kilometern teilt Deutschland mit Tschechien. Die kürzeste Grenze ist die zu Dänemark mit einer Länge von 68 Kilometern.
Neben bekannten EU-Institutionen wie die Europäische Kommission und das Europäische Parlament arbeiten auch 51 verschiedene Agenturen für die EU, z.B. Europol, Euratom oder die EZB. Eine der bekanntesten Agenturen ist Frontex, die Agentur für Grenz- und Küstenwache mit Sitz in Warschau. Sie wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, die Mitgliedstaaten beim Schutz der Außengrenzen innerhalb des EU-Raums zu unterstützen. 2015 erlangte Frontex mit der europäischen Flüchtlingskrise besondere Aufmerksamkeit und Bedeutung.
Bisher haben 20 Mitgliedstaaten der EU ihre nationalen Währungen aufgegeben und den Euro als Gemeinschaftswährung übernommen, zuletzt Kroatien im Jahr 2023. Der Euro ist heute gesetzliches Zahlungsmittel für rund 342 Millionen Menschen der EU. Zusätzlich kann auch in Ländern, die nicht zur EU gehören, der Euro als Zahlungsmittel verwendet werden, z.B. im Kosovo oder in der Vatikanstadt, sowie in Überseegebieten wie La Réunion. La Réunion ist eine Insel im Indischen Ozean östlich von Madagaskar. Die Insel ist ein französisches Übersee-Departement und „Gebiet in äußerster Randlage“ der EU.